beschreiben, erklären und bewerten
Sieben Schritte zum systemischen Denken / III
Halten Sie Beschreibungen beobachteter Phänomene immer getrennt von Erklärungen und Bewertungen. Sie halten dadurch den Raum für Handlungsvielfalt größtmöglich offen.
Aus der Beschreibung alleine ergeben sich noch keinerlei Handlungsanweisungen & Konsequenzen.
Bewertungen und Erklärungen, die eng verwoben mit der Beschreibung „mitgeliefert“ werden, vernebeln die Beschreibung. Sie schränken den weiteren Handlungsspielraum ein und verursachen möglicherweise sogar Schuldzuschreibungen.
Bleiben Sie vorerst konsequent bei der Beschreibung von Sachverhalten und Zuständen und fragen Sie erst danach Ihre Gesprächspartner nach deren Bewertungen – Ihre eigene Sicht können Sie dann immer noch einbringen.
Erst die Bewertung von Phänomenen als erwünscht oder unerwünscht führt zu Konsequenzen: Wie kann der beschriebene Zustand erhalten oder verändert werden. Wenn Sie ihre eigenen Erklärungen und Bewertungen mit der Beschreibung vermischen, werden Handlungsmöglichkeiten zwangsläufig eingeschränkt und kreatives Potenzial vernichtet.
Erklärungen sind darüberhinaus brandgefährlich – im Besonderen wenn es um den Versuch geht unerwünschte Zustände zu „erklären“. Die Frage nach dem „warum“ führt hier zwangsläufig zu Schuldzuschreibungen. Rechtfertigungsversuche und weitere Schuldzuschreibungen sind die Folge. Nur sehr selten führt das „warum“ zum Ziel.
Der dritte Schritt zum systemischen Denken: Halten Sie Beschreibungen beobachteter Phänomene stets klar getrennt von Erklärungen und Bewertungen.